Mönchengladbach bekam das Stadtrecht im Jahre 1364 vom Herzog Wilhelm V. von Jülich verliehen. Der Löwe von Jülich war bis zum 16. Jahrhundert das einzige Symbol, welches im Stadtwappen verwendet wurde. Schon 1605 wird in einer Quelle ein Wappen erwähnt, das einen Löwen zeigt und seit „unverdencklichen Jahren“ benutzt wird. Es dürfte damit aber ein Siegel gemeint sein. Dieser schreitende bezungte und bekrönte Löwe könnte auch an die Grafen von Kessel erinnern, die bis 1305 die Vogteirechte in Gladbach besaßen.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde das Bild des heiligen Vitus, dem Schutzpatron der Benediktiner Abtei und der Stadt hinzugefügt. Vitus ist umgeben von den 14 Sternen der 14 Nothelfer, zu denen Vitus gehört. In der Mitte des Wappens ist der Namensgebende Gladbach zu erkennen.
Das Wappen des Herzogtums Jülich: Ein schwarzer Löwe in Gold, rot bezungt und rot bewehrt, ist Motiv bzw. Teil des Wappens vieler Städte und Gemeinden im Gebiet des ehemaligen Herzogtums. Neben dem alten Wappen von Mönchengladbach ist er auch ua. in den Wappen von Düren, Vieresen , Neuss, Monschau und der Städteregion Aachen zu finden.
Rheydt wurde 1856 Stadt und 1896 wurde das Wappen anerkannt. Das Wappen ist aus Elementen der ehemaligen Herren von Rheydt zusammengesetzt. Dem schwarzen Balkenkreuz der Bylandt im zweiten und vierten Viertel, denen Rheydt nach 1500 gehörte, sowie den roten Balken der mit ihnen verwandten Heppendorf im ersten und dritten Viertel, die in Rheydt vor 1500 herrschten. Diese Elemente bildeten gemeinsam das Allianzwappen der Bylandt. Hinzu gefügt wurde im Schildfuß das Tatzenkreuz aus dem Rheydter Schöffensiegel und die Mauerkrone.
Das Kreuz wurde auch als eigenständiges Symbol auf den alten Siegeln der Stadt vom 16. Jahrhundert bis 1896 genutzt.
Die Original-Ausfertigung des Wappens versah Kaiser Wilhelm II. mit dem Vermerk „Einver-standen“. Dieses Exemplar befindet sich heute im Stadtarchiv Mönchengladbach.
Das Wappen von Rheindahlen zeigt die Dahlener Kirche im Bauzustand vor 1483. Am Kirchturm der Schild der Markgrafen bzw. Herzöge von Jülich mit dem Löwen. Die Jülicher waren die Landesherrn Dahlens und erhoben den Ort 1354 zur Stadt.
Das Wappen von Odenkirchen zeigt sechs blaue Wellena auf Schwarz, goldene Mauer mit drei Türmen auf Rot. Das Wappen bezieht sich auf die im 11. Jahrhundert an der Niers angelegte Burg, die seit dem 12. Jahrhundert Sitz der Burggrafen des Kölner Erzbischofs war. Schon auf dem ältesten Odenkirchener Schöffensiegel war eine Burg abgebildet. Wann das Wappen eingeführt wurde, ist nicht bekannt.
Das Wappen von Wickrath wurde 1926 offiziell anerkannt. Es zeigt wiederrum die Wappen der drei wichtigsten Familien der Wickrather Geschichte.
Der Adler steht für die Grafen von Are-Hochstaden, die das geldrische Lehen bis 1310 inne hatten. Der silber-grün geteilte Wappenschild auf der Brust des Adlers steht für die Herren von Broichhausen, die 1335 mit Wickrath belehnt wurden und bis 1466 herrschten. Das silberne gezahnte Andreaskreuz auf rotem Grund geht auf die Hompesch zurück, die 1488 mit Wickrath belehnt wurden, das damit reichsunmittelbares Territorium wurde. Das dritte der kleinen Wappen ist das Wappen der Familie Quadt-Wickrath, die von 1502 bis ins 17. Jahrhundert herrschten.
Durch die kommunale Neuordnung entstand am 1. Januar 1975 das heutige Mönchengladbach. Die Zusammenführung von Mönchengladbach, Rheydt und Wickrath zu einer Stadt sollte sich künftig auch im Wappen widerspiegeln.
Mit einer Urkunde des Regierungspräsidenten in Düsseldorf aus Februar 1977 wurde der Stadt das Recht zur Führung eines Wappens und einer Flagge verliehen. Die Heraldische Beschreibung des Wappens liest sich wie folgt: „Unter rotem Schildhaupt, darin einen silbernen Wechselzinnenbalken, gespalten von Blau und Gold, vorne eine silberne Abtskrümme, hinten ein durchgehendes schwarzes Kreuz.“
Der Wechselzinnen-Balken auf rotem Grund im oberen Bereich des Wappens erinnert an die Herren von Quadt, die von 1502 bis 1796 in Wickrath regierten. Der Abtsstab erinnert an die für Mönchengladbach prägenden Benediktiner, die von 974 bis 1802 auf dem Abteiberg ansässig waren. Das schwarze Kreuz auf goldenem Grund steht für die Bylandt, die als jülische Unterherren seit dem 16. Jahrhundert Rheydt beherrschten.
Der Entwurf des neuen Wappen stammt von Walther Bergmann. Es wird verwendet seit dem 7. Februar 1977.
Neben dem Wappen führt Mönchengladbach auch ein Banner Rot-Gold(Gelb)-Rot im Verhältnis 1:4:1, längsgestreift mit dem über die Mitte nach oben verschobenen Wappenschild der Stadt, sowie eine Hissflagge Rot-Gold (Gelb)-Rot 1:4:1 quer gestreift mit dem zur Stange verschobenen Wappenschild der Stadt.
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