Der Mönchengladbacher Raum bot schon zur Altsteinzeit günstige Bedingungen für eine Besiedlung. Großwildjäger durchstreiften bei der Verfolgung Ihrer Jagdbeute das heutige Stadtgebiet und schlugen hier gelegentlich Ihr Lager auf. Dabei ließen sie hin und wieder Werkzeuge aus Stein zurück, die in unseren Tagen aufgefunden worden sind: Die ältesten Spuren weisen in den Stadtteil Rheindahlen. Sie gehören noch in die Zeit vor dem Neandertaler und zeigen Nachweise des späten Homo erectus (= Homo heidelbergensis). Sie haben ein Alter von 300.000 bis 400.000 Jahren. Auch der Neandertaler ist im heutigen Mönchengladbach nachweisbar. Tausende von Fundstücken zeugen von seinen längerfristigen Aufenthalten. Die Ziegelgrube Dreesen in Rheindahlen wurde dadurch zu einem der bedeutendsten Fundplätze für die Altsteinzeitforschung in ganz Mitteleuropa, die immer mehr Aufschlüsse gibt über die Lebensweise des Urmenschen.
Was nach der Altsteinzeit geschah, lässt sich für den Mönchengladbacher Raum nicht genau sagen. Erst mit der zunehmenden Erwärmung der Erde seit etwa ca. 8.000 v.Chr. fand der noch allein von der Wildbeute lebende Mensch hier wieder günstige Lebensbedingungen. Diese Menschen bildeten damals Gemeinschaften mit dem Zweck, in der Gruppe zusammen zu jagen und zu sammeln, wobei sie unsere Gegend durchstreiften. In der Jungsteinzeit werden die Menschen sesshaft, beginnen den Acker zu bestellen und dauerhafte Siedlungen anzulegen. Erste noch kleine Dörfer mit festen Häusern sind im Süden des Mönchengladbacher Gebietes schon für das ausgehende sechste vorchristliche Jahrtausend nachweisbar. In Mönchengladbach sind aus jener Zeit mehr als 100 Zeugnisse gefunden worden.
Als die Menschen sesshaft wurden, stiegen geradezu sprunghaft die Bevölkerungszahlen an. In Mönchengladbach sind aus jener Zeit mehr als 100 Zeugnisse gefunden wurden. In der um 750 v. Chr. beginnenden Eisenzeit sind neben einigen Siedlungen auch erstmals einzelne Gräber und Grabfelder in Mönchengladbach belegt. Ein großes Grabhügelfeld im Hardter Wald ist das auffälligste Bodendenkmal der Stadt und zählt zu den ausgedehntesten Bestattungsplätzen des Rheinlandes.
Das Hardter Gräberfeld wurde vermutlich schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt und taucht 1873 zum ersten Mal in der Literatur auf. Von Westen nach Osten erstreckt es sich über 700 Meter und mißt in nördlicher Richtung gut 400 Meter. Da es so früh schon bekannt und so groß war, ist es immer wieder durchsucht worden, so dass es heute dort keinen ungestörten Grabhügel mehr gibt.
Bei Gründung der Abtei war die Gegend nicht unbesiedelt, wie ihre Gründungsgeschichte uns glauben lassen will. So vermutet die Forschung heute. Es gab kleine Streusiedlungen und Einzelhöfe, für die eine vor 900 errichtete Kirche auf dem Gladbacher Hügel stand. Diese ist wohl 954 von den Ungarn zerstört, aber teilweise wiederaufgebaut worden.
Eine dauerhafte Besiedlung des heutigen Stadtgebiets ist erst für das ausgehende 6. Jahrtausend v. Chr. belegt, als im Süden einige Dörfer mit festen Häusern entstehen. Vom Ende des 8. Jh. v. Chr. an lassen sich zum ersten Mal Einzelgräber und Gräberfelder nachweisen. In die Mitte des letzten vorchristlichen Jh. weisen die römerzeitlichen Funde.
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