Weberei und Textilindustrie

Die Textilindustrie

Das „rheinische Manchester"

Schon 1747 beschäftigte der Elberfelder Kaufmann Ullenberg in Mönchengladbach und Umgebung Baumwollweber. 1804 wurden in Mönchengladbach bereits 10.000 Stück Baumwolltuch hergestellt. Außerdem öffnete sich nun für hiesige Unternehmer der große französische Binnenmarkt. Schließlich brachte die Kontinentalsperre einen erheblichen Aufschwung für die Leinenherstellung.

Nach der Aufhebung der ursprünglichen Begünstigung Ullenbergs im Jahr 1801 strömten schließlich zahlreiche bergische Textilkaufleute nach hier, die schnell Fuß fassten und zu den führenden Köpfen der frühen Industrialisierung wurden.

Zunächst hatte das Leinengewerbe noch Konjunktur und ließ Rheydt zum Mittelpunkt der Leinenproduktion werden. Nach einer Krise zu Anfang der Preußenzeit durch den Verlust des französischen und niederländischen Markts ging ab 1830 das Textilgewerbe wieder gut.

Um 1860 wurde die mechanische Weberei für Baumwoll- und Halbwollprodukte eingeführt und 20 Jahre später war die Zeit der Leinenproduktion und der Handweberei endgültig vorbei. Auch die Landwirtschaft wurde immer bedeutungsloser und zog sich zum Ende des 19. Jh. in einige ländliche Vororte der Textilstädte Mönchengladbach und Rheydt zurück.

Trotz der durch den Bürgerkrieg in den USA verursachten Rohstoffknappheit für Baumwolle wuchs die Textilindustrie ab 1861. Mönchengladbach wurde zum Zentrum der Baumwollindustrie in Westdeutschland und erhielt den Namen "rheinisches Manchester".

Am Ende des 19. Jh. entstanden in Mönchengladbach und Rheydt aus Webereien Kleiderfabriken. In Odenkirchen hatten sich noch bis 1890 Seidenhandwebstühle gehalten. Doch wurde die mechanische Baumwollweberei und Baumwollspinnerei nach der Jahrhundertwende auch hier zum beherrschenden Wirtschaftszweig.

Das seit dem 18. Jh. in Wickrath ansässige Textilgewerbe mit Verarbeitung von Wolle, Leinen und Seide wurde wie im ganzen Raum bis zum Ende des 19. Jh. mechanisiert.

Industrialisierung

Eisenbahn

So sah ein Zeichner in den frühen Jahren der Eisenbahn die Stadt Mönchengladbach. (Bild: Stadtarchiv Mönchengladbach)
So sah ein Zeichner in den frühen Jahren der Eisenbahn die Stadt Mönchengladbach. (Bild: Stadtarchiv Mönchengladbach)

1851 erhielt Gladbach den Anschluss an die Eisenbahnstrecke Krefeld-Ruhrort (heute Stadt Duisburg). In den beiden folgenden Jahren wurden die Verbindungen nach Rheydt, Neuss und Aachen geschaffen.

Damit war Mönchengladbach zu einem Eisenbahnknotenpunkt geworden. Dadurch wurden die Fahrzeiten für Güter und Personen drastisch verkürzt. Waren die ersten Strecken noch von Westen nach Osten ausgerichtet gewesen, so dauerte es bis 1866, ehe mit dem Anschluss nach Venlo und seit 1899 mit dem Anschluss nach Köln eine Nord-Süd-Verbindung erbaut wurde. Der Anschluss an dieses dichte Eisenbahnnetz ist für die wirtschaftliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung gewesen.


Wiessner & Zimmermann Steuerberatungsgesellschaft mbH
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