Französische Besatzung

Einleitung

Mit Franzosenzeit wird, insbesondere in der Umgangssprache, die durch die Auswirkungen der Französischen Revolution und von den Koalitionskriegen geprägte zeitliche Epoche von 1792 bis 1815 bezeichnet, in der allmählich große Teile Europas, darunter der gesamte deutschsprachige Raum, direkt oder indirekt unter französische Herrschaft gerieten oder wenigstens zum französischen Einflussgebiet wurden.

Die Franzosenzeit, gelegentlich auch als „Französische Zeit“ bezeichnet, wird oft zu Unrecht mit der Herrschaft Napoleon Bonapartes gleichgesetzt: In Wirklichkeit beginnt sie bereits einige Jahre vor Napoleons Machtergreifung, sie erreicht allerdings unter Napoleon ihren Höhepunkt und endet konsequenterweise auch nach dessen militärischer Niederlage in der Schlacht bei Waterloo.

Im linksrheinischen Teil Deutschlands begann die Franzosenzeit bereits mit der Besetzung durch französische Truppen im Jahre 1794, ansonsten umfasst die Epoche in etwa den Zeitraum zwischen den Jahren 1804 und 1815. Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff den Abschnitt von der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806 bis zur Völkerschlacht bei Leipzig 1813.

Man kennt den Begriff außerdem als „franse tijd“ in Belgien und den Niederlanden oder als „Fransousenzäit“ in Luxemburg, auch in den romanischen Gebieten außerhalb Frankreichs existieren zum Teil ähnliche Begriffsbildungen.

Quelle und mehr: Wikipedia:Franzosenzeit.

Die Franzosen kommen

Rur-Departement

Das Département de la Roer oder Rur-Departement war ein Département im nördlichen Rheinland zur Franzosenzeit (1798–1814). Der Name des Départements geht auf den Fluss Rur (in niederländischer Schreibweise Roer) zurück, welcher im Hohen Venn entspringt und bei Roermond in die Maas mündet. Sitz der Präfektur und damit Hauptstadt (frz. chef-lieu) des Départements war Aachen (frz. Aix-la-Chapelle).

Mehr unter Wikipedia:Département de la Roer.

Säkularisierung

Kirchenfeindliche Aktionen

Freilich zahlten etwa 400 Bauern, die insgesamt 500 Hektar besaßen, eine Sterbfallgebühr. Der Zehnt und einige andere Abgaben waren außerdem geblieben. Wenn wir das Schweigen der Quellen aber richtig verstehen, scheinen die Gladbacher die Lasten in der Zeit vor der Auflösung der Abtei nicht mehr als besonders drückend empfunden zu haben. Deshalb werden viele die Vertreibung der 31 Gladbacher Mönche durch die Franzosen, die bis zuletzt geblieben waren, bedauert haben. Nur einer von ihnen hatte schon vorab, 1799, verführt durch eine Pension, das Kloster verlassen. Mit den kirchenfeindlichen Maßnahmen der neuen Machthaber waren die Gladbacher vermutlich ebenfalls nicht einverstanden. Der Weber Mathias Wirtz hat dies unmissverständlich aus eigenem Erleben in seiner Erinnerungsschrift notiert.

 Für die verbliebenen Mönche, die ein vorbildliches religiöses Leben geführt hatten, war die Auflösung sehr schmerzlich, und so verließen sie am 11. Oktober 1802 unter Tränen ihr Kloster. Freilich hatten sie schon seit dem Revolutionsjahr 1789 ein Ende befürchtet. Als dann am 4. Oktober 1794 die ersten Franzosen in die Stadt einrückten, nahmen diese auf die Abtei keine Rücksicht. Am 2. November des Jahres stellten sie auf dem Gladbacher Markt einen Freiheitsbaum als Zeichen der neuen revolutionären Zeit auf und zwangen einen Benediktiner an dieser Zeremonie, die er als heidnisch empfinden musste, teilzunehmen.

Die Franzosen benahmen sich äußerst schlecht, sie schlachteten zum Beispiel 1795 in den Niederlanden beschlagnahmte Kühe auf dem Gladbacher Friedhof am Fliescherberg, leerten den Fischteich der Abtei und lärmten betrunken in den Klostergebäuden.

Viel schlimmer war freilich die Beschlagnahme und der Abtransport der abteilichen Bibliothek nach Köln 1801, wodurch das geistige Fundament der Klostergemeinschaft nachhaltig beschädigt wurde, und die lastenden Kriegsausgaben, die aus der Abtei herausgepresst wurden.

Abriss des Münsters

Cornelius Kirchrath
Cornelius Kirchrath

Die Münsterkirche sollte in der Franzosenzeit eigentlich abgerissen werden, da für sie keine Verwendung mehr war und die Pfarrkirche am Markt ausreichte. Der Initiative des letzten Priors des Klosters und des von den Franzosen ernannten Pfarrers Cornelius Kirchrath war es zu verdanken, daß der Bischof des von den Franzosen eingerichteten Bistums Aachen, Marc Antoine Bedolet, 1802 zustimmte, daß das Münster als Hilfskirche für die Pfarrkirche bestehen bleiben sollte.

Ab 1809 wurde es wieder genutzt. So blieb der Stadt Mönchengladbach ihr Wahrzeichen mit einem spätgotischen Chor, den der Kölner Dombaumeister Gerhard entworfen hatte und 1275 von dem großen Philosophen Albertus Magnus in seiner Eigenschaft als Kölner Weihbischof geweiht worden war, erhalten. Mit Recht gilt das Münster als Bauwerk von europäischem Rang.


Wiessner & Zimmermann Steuerberatungsgesellschaft mbH
Wiessner & Zimmermann Steuerberatungsgesellschaft mbH
Lüttelforster Mühle - Hotel Restaurant

© Karsten Wiessner | Konrad-Zuse-Ring 18, 41179 Mönchengladbach

Kontakt/Impressum · Datenschutz · Sitemap

Denise & Karsten Wiessner