Die Gliederung der (Menschheits)Geschichte nach der traditionellen eurozentrierten Periodisierung in Frühgeschichte (Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit) Altertum, Mittelalter und Neuzeit erweist sich in der neueren Geschichtswissenschaft vielleicht als fragwürdig. Dennoch möchte ich dieses klassische Modell nach Christoph Cellarius von Beginn des 18. Jahrhunderts verwenden, die Stadtgeschichte zur Erleichterung des Lesens zu untergliedern.
Die Urgeschichte bezeichnet die älteste Periode der Menschheitsgeschichte. Sie erstreckt sich vom Auftreten der ersten Steinwerkzeuge vor etwa 2,5 Millionen Jahren bis zum regional sehr unterschiedlichen Auftreten von Schriftzeugnissen.
Die Vorgeschichte wird nach dem erstmals 1836 publizierten Dreiperiodensystem in Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit gegliedert. Diese bis heute gültige Periodisierung bezieht sich auf den Mittelmeerraum, Europa und den Nahen Osten.
Altertum bezeichnet in der Geschichtswissenschaft den historischen Zeitraum zwischen Frühgeschichte (bis Mitte 4. Jahrtausend v. Chr.) und Mittelalter (ab 6./7. Jahrhundert). Der Begriff Antike – vor allem als klassische Antike – bezeichnet ausschließlich das griechisch-römische Altertum.
Am Anfang des Altertums steht die Ausbildung der Schrift und der altorientalischen Reiche Vorderasiens sowie Ägyptens. In die Endzeit fällt der Zerfall des römischen und sassanidischen Staatengefüges während der Völkerwanderung und der arabischen Expansion.
Der Begriff Mittelalter bezeichnet in der europäischen Geschichte die Epoche zwischen Altertum und Neuzeit (6. bis 15. Jahrhundert). Beginn und Ende des Mittelalters werden wissenschaftlich recht unterschiedlich angesetzt.
Im Mittelalter wurde die Dominanz des griechisch-römisch geprägten Mittelmeerraums abgelöst durch eine neue, fast ganz Europa umfassende Welt christlicher Feudalstaaten. Grundzüge des europäischen Mittelalters waren eine nach Ständen geordnete Gesellschaft, eine gläubig christliche Geisteshaltung und Latein als gemeinsame Kultur- und Bildungssprache. Die vorherrschende Gesellschafts- und Wirtschaftsform des Mittelalters war der Feudalismus.
Die Neuzeit folgt auf das Mittelalter und dauert bis heute an.
Die Geschichtswissenschaft ist über den genauen Beginn uneins. Meist nennt man entweder die osmanische Eroberung Konstantinopels oder die Entdeckung Amerikas (15. Jh.), früher wurde in Deutschland oft Martin Luthers Reformation (1517) angeführt. Weitere genannte Zäsuren sind die Renaissance, der Humanismus und die Entwicklung des Buchdrucks in Europa mit beweglichen Schriftzeichenstempeln.
Gängigerweise verwendet man in der heutigen Geschichtswissenschaft das Jahr 1500 als Beginn.
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