„Mit der Übergabe der Unterlagen an das Stadtarchiv werden diese, ebenso wie alle im Archiv gelagerten Unterlagen von stadtgeschichtlicher Bedeutung, den Nutzern zugänglich gemacht“, erklärt Beigeordneter Dr. Gert Fischer.
Die Gesellschaft Erholung wurde am 23. Oktober 1801 von 43 Fabrikanten und Kaufleuten der damals noch sehr kleinen Stadt Gladbach gegründet. Es war Gladbachs "Franzosenzeit" (1794 - 1814) und so erfolgte die Gründung in Anlehnung an die französischen Clubs einerseits bzw. in Nachfolge der kulturell-geistigen Lesezirkel der Aufklärung andererseits. Der Gesellschaft wurden am 22. März 1822 durch die preußische Regierung die "Concession" zuerkannt und durch den Prinzregenten Wilhelm am 16. Mai 1860 die sog. Corporationsrechte verliehen.
„Die Chronik der Gesellschaft ist auch für die Stadtgeschichte interessant“, erläutert Dr. Klemens Hempsch, Präsident der Gesellschaft Erholung. „So war der Gründer Präsident der Industrie und Handelskammer (IHK) und viele Mitglieder im Stadtrat vertreten und haben die Geschicke der Stadt mit gestaltet“, so Hempsch weiter.
Zum geschichtlichen Hintergrund der Gesellschaft meint Hermann-Martin Klein, stellvertretender Präsident der Gesellschaft Erholung: “Geschäftliche Gründe dominierten ursprünglich bei der Gründung der Gesellschaft. Die Mitglieder knüpften Kontakte und sogar Ehen wurden angebahnt“.
Die jetzt übergebenen Unterlagen wurden gesichtet und nach ihrer stadtgeschichtlichen Bedeutung sortiert. „Nicht alle Unterlagen sind von solcher Bedeutung, dass sie aufgehoben werden“, erklärt Dr. Christian Wolfsberger, Leiter des Stadtarchivs. „Mit den neuen Unterlagen umfasst das archivierte Material rund acht Regalmeter“, so Wolfsberger weiter.
Vor der Übergabe der Unterlagen hat die Gesellschaft einen so genannten Dispositalvertrag mit der Stadt Mönchengladbach geschlossen. Der unterzeichnete Vertrag wurde heute von Dr. Hempsch an Dr. Fischer und Dr. Wolfsberger übergeben.